Bartagamen (Pogona) gehören mit Sicherheit zu den Stars unter den Reptilien in Privathand und auch Robert Harold Bredl („Killer Instinct“), dem barfüßigen Buschmann aus Australien, dürfte die Bartagame bestens bekannt sein, auch wenn er eher für seinen furchtlosen Umgang mit Gifttieren und Schlangen berühmt ist. Die Bartagame ist nämlich, mit ihren acht Arten, ausschließlich in Australien verbreitet. Bartagamen, mittelgroße Reptilien, die es ausgewachsen auf eine Länge von 30 bis 60 Zentimeter bringen, haben allerdings überhaupt nichts Gefährliches an sich. Im Gegenteil: Eine adulte Bartagame ernährt sich nahezu ausschließlich von Pflanzen und Blüten, was vielen Haltern durchaus gelegen kommen dürfte. Nicht jeder Reptilienfreund wird es als appetitlich empfinden, seinem gepanzerten Hausgenossen dabei zuzusehen, wenn er Insekten oder nestjunge Mäuse genüsslich zerquetscht.
Das ideale Terrarium für Bartagamen!?
Es wundert also wenig, dass Bartagamen ganz besonders beliebte Pfleglinge im Terrarium sind. Das Terrarium für eine Bartagame sollte mehr breit als hoch sein, wobei die Bodenfläche des Terrariums groß sein muss. Bartagamen ruhen sich zwar gerne auf Baumstümpfen aus und tanken dabei Sonnenlicht und Wärme, aber trotzdem ist die Bartagame kein typischer Kletterspezialist. Ein geeignetes Terrarium für die leicht stämmig anmutenden Reptilien wird daher mindestens eine Länge von 120, besser 150 auf 80 Zentimeter aufweisen.
Bartagamen sind von ihrem Wesen her eher Einzelgänger. Die Vergesellschaftung von Bartagamen kann also durchaus ein Problem werden. Recht gut harmonieren in der Regel Gruppen mit nur einer männlichen Bartagame. Auch die Paarhaltung bei Bartagamen kann funktionieren, wenn das weibliche Tier von seinem Partner nicht allzu sehr bedrängt wird.
Bartagamen und Temperatur – Ein Klima wie in Down Under!?
Das Terrarium wird, entsprechend der natürlichen Heimat der Bartagame, mit Kletter- und Versteckmöglichkeiten aus Ästen, Wurzeln und Korkröhren gestaltet. Der Aufbau muss und sollte stabil sein, da Bartagmanen gerne graben. Von der technischen Seite her muss dann für die nötige Dosis an Licht, Wärme und UV-Strahlung gesorgt werden. Massig UV-Power und dazu eine hohe Lichtintensität und hervorragende Farbwiedergabe im Terrarium versprechen zum Beispiel Hobby UV Reptile Vital-Ganztagesstrahler. Darunter fühlen sich nicht nur unsere Bartagamen, sondern auch Schildkröten und Chamäleons sichtlich wohl.
Bartagamen benötigen unbedingt ein bestimmtes Temperaturgefälle innerhalb des Terrariums: Neben Sonnenplätzen, die sich auf bis zu 45 Grad Celsius aufheizen, sollten auch kühlere Plätzchen mit Temperaturen um die 25 Grad zur Verfügung stehen. Auch darf in einem Terrarium für Bartagamen eine stabile Wasserschale, etwa eine Hobby Trinkschale in Baumstumpfform, nicht fehlen. Viele Bartagamen nehmen auch dann Wasser zu sich, wenn man sie ansprüht bzw. das Terrarium einnebelt.
Bartagamen überwintern – wenn die kalte Jahreszeit kommt!?
Im Winter halten gesunde Bartagamen dann übrigens eine Winterruhe. Temperatur und Beleuchtung im Terrarium werden für ca. drei Monate gedrosselt. Das hilft dann auch jene Zeit zu überbrücken, in der Mutter Natur weniger Nahrung bereithält. Denn lediglich junge Bartagamen „stehen“ auf Grillen und Schaben, während adulte Bartagamen bevorzugt Klee, Gänseblümchen oder auch Vogelmiere verzehren. Sehr begehrt ist bei erwachsenen Bartagamen auch Löwenzahn. Vor allem die gelben Blüten haben es den kurzbeinigen Echsen, die rasch zahm werden, angetan. Manche Bartagamen fressen daher aus der Hand oder, während sie auf dem Knie ihres Pflegers balancieren und werden nur selten ihr Drohverhalten zeigen, wobei die Stachelreihe am Kopf zum „Bart“ aufgebläht wird. Sie ahnen es – daher hat die Bartagame ihren Namen. Natürlich sind aber auch die Exo Terra Soft Pellets für junge bzw. erwachsene Bartagamen ein Leckerbissen. Sie garantieren, in jedem Alter, eine ausgewogene Ernährung Ihrer Bartagame.
Bartagamen: „Steckbrief“ & Wissenswertes in Kürze
Heimat: Australien
Größe und Körperbau: Mittelgroß, gedrungen, mit zahlreichen Stacheln an Rumpf, Beinen und Schwanz, bis 60 Zentimeter lang, wobei gut die Hälfte der Körperlänge auf den Schwanz entfallen kann
Färbung: Grau-braun, mit dunkler Musterung
Haltung: Eher trocken und warm, als „Wüstenterrarium“ mit Temperaturgefälle und großer Lauffläche am Boden
Aggressivität & Verhalten: Zutraulich, Tiere werden rasch zahm, lassen sich streicheln und aufs Knie setzen, nehmen Futter auch aus der Hand (gute Futterkontrolle!)
Futter: Erwachsene Tiere hauptsächlich vegetarisch, spezielle Futtermischungen für Bartagamen im Fachhandel erhältlich!
Winterruhe: Ja
Bartagamen: Die wichtigsten Daten zur Haltung im Überblick
Temperatur: Bodentemperatur für Bartagamen zwischen 28 und 40°C in Form eines Gradienten. Lokale Wärmeinseln bis ca. 50°C empfohlen. Hierzu eignen sich entsprechende Spotstrahler. Nachtabsenkung erforderlich – Zimmertemperatur als Richtwert. Zur Temperaturkontrolle eignen sich Terrarien-Thermostate.
Luftfeuchtigkeit: Bartagamen sind Wüstenbewohner – darum geringe Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Richtwert: 30 – 40 % Luftfeuchtigkeit, nachts mehr. Dabei sollte eine Luftfeuchtigkeit von ca. 60 % nicht überschritten werden.
Beleuchtung: Bartagamen brauchen als Wüstenbewohner extrem viel Tageslicht. Starke Tageslichtlampen oder leistungsstarke T5-Tageslichtröhren als Grundbeleuchtung im Terrarium. Absolut unerläßlich: Zusätzliche UV-Lampe oder UV-Flächenstrahler mit hohem UV-B Anteil (UV Kompaktlampen sind nicht ausreichend!). Empfehlung: Lucky Reptile Bright Sun UV Desert.
Substrat: Wüstenähnlicher Bodengrund empfohlen. Bartagamen graben gerne. Ideal ist echter Wüstensand, der durch Lehmanteil grabfhäig ist – bitte keinen scharfkörnigen Billigsand (Spielsand) aus dem Baumarkt – Verletzungsgefahr.
Einrichtung: Typische Einrichtung für Wüstenterrarien. Große Steine, ein stabiler Kletterast oder eine entsprechende Wurzel, Wassernäpfe und Unterschlupfmöglichkeiten – z.B. Terrarienhöhle.
Terrariengröße: Für die Haltung eines Bartagamen-Paares gelten folgende Empfehlungen nach KRL (Kopf-Rumpf-Länge): 5 x 4 x 3 (L x B x H). Empfohlene Größe des Terrariums bei der Haltung von 3 adulten Bartagamen: 180 cm x 50 cm x 60 cm (L x B x H).