Terrarienbau – was beim Bau des eigenen Terrariums beachtet werden muss

Terrarium selber bauen oder eher ein fertiges Terrarium kaufen? Das ist die Grundfrage beim Terrarienbau und damit geht der Spaß meist los. Und bevor der eigentliche Terrarienbau startet, müssen noch ein paar grundsätzliche Fragen für das Bauprojekt Terrarium geklärt werden. Zunächst muss geklärt werden, wo man Bauanleitungen für Terrarien findet. Und nicht zu vernachlässigen eine wichtige Grundvoraussetzung klären. Was soll es denn werden? Ein Holzterrarium? Ein Glasterrarium? Oder soll es so sein, dass das Terrarium Marke Eigenbau z.B. aus einem alten Aquarium entstehen soll? Welche Terrarientiere sollen untergebracht werden? Schildkröten? Geckos? Spinnen? Und welches Zubehör braucht man nun wirklich, wenn man ein eigenes Terrarium bauen will?

Man merkt es gleich: Am Anfang des Abenteuers Terrarienbau stehen verdammt viele Fragen und viele dieser Anfängerfragen hören wir fast täglich. Deshalb werden wir in dieser Serie zum Thema Terrarienbau gerne ein wenig Licht ins Dunkel bringen und stellen die Grundlagen des Terrarienbaus zusammen. Natürlich geben wir hier keine konkrete Bauanleitung für Terrarien. Dazu ist das Thema Terrarienbau einfach zu komplex und vielschichtig und es gibt zu viele verschiedene Terrarien-Typen. Die grundlegenden Informationen sollen vielmehr helfen, beim Einstieg in das faszinierende Thema Terrarienbau, keine typischen Anfängerfehler zu machen. Wen das Thema Terrarienbau schon immer interessiert hat, sollte hier zumindest nützliche Informationen finden.

Die Frage aller Fragen: Terrarium kaufen oder Terrarium bauen?

Ein Terrarium kaufen wir heute fast an jeder Straßenecke – die Auswahl ist da wirklich nicht gering. Ob Terraristikshop im Web, Reptilienshop irgendwo in der Stadt, Zoofachhandel oder sogar im örtlichen Baumarkt. Wer ein Terrarium kaufen will, wird schnell fündig. Warum also nicht einfach kaufen, statt sich die Mühe zu machen, ein Terrarium selbst zu bauen? Ist der Terrarienbau günstiger als der Bau eines eigenen Terrariums? Nein, das Gegenteil ist meist der Fall! Warum dann? Nun, zum einen ist für viele Terraristik-Fans der Terrarienbau einer der schönsten und wichtigsten Aspekte des Hobbys Terraristik. Gerade „Alt-Terrarianer“ kennen es oft gar nicht anders, denn in der „Terraristik-Frühzeit“ gab es meist überhaupt keine fertigen Terrarien zu kaufen!  Man glaubt es heute kaum noch, aber Terraristik und Terrarienbau gehörten früher zu den abenteuerlichen Freizeitbeschäftigungen. Terraristik-Onlineshops? Hallo? Das Internet war doch noch gar nicht erfunden! Spezialbeleuchtung für Terrarien? Woher denn?! Da musste eben auch mal ein HQI oder HQL-Strahler aus der öffentlichen Straßenbeleuchtung herhalten. Die Terraristkleidenschaft trug wahrhaft seltsame und teils unglaubliche Blüten. Aber kommen wir zum Thema Terrarienbau zurück. Wir würden an dieser Stelle einfach gerne vermeiden, dass sich jemand beim Terrarienbau verzettelt. Und dazu dient die kleine Terrarienbau-Anfänger-Checkliste. So klärt man am einfachsten, ob man selbst der Typ „Terrarienbauer“ oder „Terrarienkäufer“ ist. Dazu einfach folgende Fragen mit Ja oder Nein beantworten:

– Bin ich ein brauchbarer Handwerker und kann ich verletzungsfrei mit Werkzeug umgehen?

– Habe ich einen gut sortierten Werkzeugkasten oder bin ich bereit, in einen solchen zu investieren?

– Habe ich grundlegendes Verständnis für Terraristik und weiß genug über Reptilienhaltung, um die Ansprüche meiner Terrarientiere zu kennen?

Diese Fragen sollte man mit JA beantwortet haben. Wenn nicht, dann bitte erst gar nicht mit dem Terrarienbau anfangen, sondern einfach ein gutes Terrarium kaufen. So beugt man Frusterlebnissen vor, spart viel Geld, Zeit und Nerven und tut letztlich auch seinen Reptilien oder Amphibien einen großen Gefallen. Für alle „Ja-Sager“ gilt nun: Weiterlesen – wir nähern uns flugs dem Thema Terrarienbau.

Terrarienbau und Bauanleitungen – kein unproblematisches Thema

Wer eine Bauanleitung für ein Terrarium braucht, der sucht meist im Netz. Schöne neue Terraristikwelt, nicht wahr? Aber hier liegt der erste Stolperstein auf dem Weg zum Terrarium Marke Eigenbau schon ganz deutlich im Weg. Denn: Wer einem im Web gefundenen Bauplan für ein Terrarium blind traut, hat häufig schon verloren! Das kann nicht genug betont werden. Jeder Terrarien-Bauplan muss verstanden und kritisch eingeschätzt werden. Wie im wahren Leben: Immer nach dem Haken bei der Sache suchen. Das geht im Terrarienbau aber nur, wenn man selbst über ausreichend Kenntnisse verfügt. Konkret: Man muss verstehen, was man da tut, einschätzen können, ob das Terrarium auf dem Bauplan für die eigenen Zwecke taugt und bewerten, ob die technische Durchführung wirklich plausibel ist. Terrarienbau heißt im Wesentlichen: Richtig analysieren, alles verstehen und sinnvoll planen! Eine Bauanleitung für ein Terrarium ist schön und gut, aber beim Terrarienbau folgt man einer Anleitung niemals blind. Schließlich soll das eigene Terrarium etwas ganz individuelles werden und das Terrarium muss exakt den Ansprüchen der eigenen Reptilien oder Amphibien genügen. Zur Orientierung und als roter Faden ist ein guter Terrarien-Bauplan allerdings immer hilfreich! Im Zweifelsfall jedoch verlässt man sich – wie im echten Leben – auf den eigenen Verstand. Das im Hinterkopf behalten und wir sind beim Terrarienbau schon einen entscheidenden Schritt weiter. Und wenn dann die Entscheidung gefallen ist, sollte unbedingt noch geklärt werden, ob die eigenen handwerklichen Fähigkeiten ausreichen, um das Traum-Terrarium zu realisieren. An dieser Stelle sollten angehende Terrarienbauer, die einfach wissen, dass sie mit zwei linken Händen ausgestattet sind, dafür sorgen, dass jemand mit in die Terrarienplanung einbezogen wird, der eine rechte Hand entbehren kann.

Aus Aquarium mach‘ Terrarium – Terrarienbau in seiner primitivsten Form

Aus dem ollen Aquarium, das da noch im Keller steht, ein Terrarium bauen? Das klingt erst mal nach einer Schnapsidee, aber genauer betrachtet, ist es das nicht unbedingt. Die Frage ist natürlich: Geht das überhaupt? Die Antwort ist ein klares Jein! Wir wissen, dass nicht wenige Terraristik-Freunde diesen Weg beim Terrarienbau gehen und nun kommt natürlich das große ABER. Der Umbau eines Aquariums in ein Terrarium funktioniert nur unter bestimmten Bedingungen. Und eines muss auch klar sein: Aus Aquarium mach‘ Terrarium ist eine absolute NOTLÖSUNG! Nur unter bestimmten Voraussetzungen kann man ein Aquarium zu einem Terrarium umbauen. Mit echtem Terrarienbau hat das nämlich gar nichts zu tun. Warum? Weil Aquarien einfach zu viel fehlt, was bei einem Terrarium zur Grundausstattung gehört. Konkret fangen wir mal bei den Lüftungsgittern an, die im unteren Teil des Terrariums unbedingt erforderlich sind, um Reptilen optimale Klimabedingungen ermöglichen zu können. Dieses Manko sorgt schon gleich dafür, dass die Auswahl an Terrarientieren, die man in einem Ex-Aquarium artgerecht halten kann, sehr stark eingeschränkt ist. Was will man groß umbauen? Setzen wir einen passenden Lampenkasten auf das alte Aquarium, ist zumindest das Thema Terrarienbeleuchtung so weit erledigt. Aber das kann es nicht sein. Wer so arbeiten will – Exo Terra Screen Cover oder fertige Lampenkästen (Exo Terra Compact Top oder Exo Terra Dual Top) sind hier technisch keine schlechten Lösungen.  Das sieht schon mal nett aus, aber leider ist das immer noch kein Terrarium, sondern ein Glaskasten ohne richtiges Dach. Das führt zu einem echten Problem. Nämlich: Das Beheizen des Terrariums ist eine mühsame und teure Angelegenheit. Warme Luft entweicht in Massen nach oben und das geht ins Geld. Wer jetzt auf die glorreiche Idee kommen sollte, das „Terrarium“ oben einfach zu isolieren, der muss sich allerdings nach seinem Verstand fragen lassen. Wir möchten ein Terrarium bauen und keinen Reptiliengrill bzw. eine Reptilien-Erstickungskammer, nicht wahr?

Wir sehen das eigentliche Problem wieder: Das zum Terrarium umfunktionierte Terrarium lässt sich niemals richtig belüften und ist – man muss es so sagen – für die Haltung des allermeisten Terrarientiere völlig ungeeignet. Luftzirkulation im Terrarium ist ein ganz wesentlicher Gesundheitsfaktor für Reptilien und Amphibien – auch Skorpione oder Vogelspinnen nehmen wir dabei nicht aus. Wenn diese Terrarien-Durchlüftung nicht gewährleistet werden kann, lassen wir das alte Aquarium bitte einfach im Keller stehen und überlegen uns etwas anderes. Allerdings gibt es noch eine winzige Chance, aus dem Aquarium eine Art von Terrarium zu machen. Das Stichwort heißt hier Wasserschildkröten! Wasserschildkröten und andere, amphibisch lebende Reptilien werden in sogenannten Aqua-Terrarien oder Paludarien gehalten und hier gibt es keine untere Belüftung und auch ein geschlossener Terrariendeckel muss oft nicht sein. Die Temperatur in einem Aqua-Terrarium oder Schildkrötenbecken wird über einen Heizstab im Wasser geregelt und ein passender Lampenkasten für UV Strahler lässt sich mühelos aufsetzen. Mit Terrarienbau hat das aber immer noch nichts zu tun. Damit geht es im nächsten Teil richtig los, in dem wir uns mit dem richtigen Material des Terrariums beschäftigen und klären werden, ob es ein Holzterrarium, ein Glasterrarium, ein Kunststoffterrarium oder gar ein Terrarium aus Aluminium oder Styropor werden soll.